Rar ist es geworden mit Berichten um den Rennsport im KKC, denn logischerweise gab es schlicht keine nennenswerten Ereignisse, über die es gesondert zu berichten galt. Lange Zeit waren wir natürlich auch im Rennsport „mit gebremstem Schaum“ unterwegs, zumindest was die Wettkämpfe betraf. Da gab es nur zwei Berlin-interne Trainingswettkämpfe.
Beim normalen Training im Verein oder für unsere „letzte Mohikanerin“ in Grünau, die fleißige Lotti Tempel, sah das aber zum Glück nicht ganz so drastisch aus. Im erlaubten Rahmen nutzten wir die Möglichkeiten zur Verbesserung der Paddelleistungen, auch wenn die Jahreshöhepunkte alle erstmal ausgesetzt wurden…
Immerhin konnten wir soweit bekannt als einziger Berliner Kanuverein ein Sommertrainingslager anbieten, bei welchem wir mit fast 40 KKC´ern sehr zahlreich vertreten waren.
Nach den Sommerferien ging es dann aber endlich und auch gleich richtig mit der Deutschen Meisterschaft der Jugend, das ist die Alterklasse der 15- und 16-jährigen, im fernen Mannheim los! Als einzige Teilnehmerin nahm Lotti aus der Trainingsgruppe von Laura, Jessi und Phillip teil, welche von Loipi (Fahrer, Orga, Küchenbulle und Bilder) und Laura (ebenfalls Orga, mentale Betreuung und Unterstützung bei allen Dingen vor und nach den Rennen) betreut, was natürlich schon auf eine entspannte Angelegenheit schließen lässt. Entspannt ging es auch am Donnerstagmorgen, dem 14. August, um halb acht im Verein los, zur Besonderheit mal nur mit dem Vereinsbus und ohne Hänger, die zweifelhafte Ehre hatten dankenswerterweise die Herren vom LKV. Dies machte den Weg ins Ländle´ auch etwas angenehmer weil kürzer. Ohne Stau kamen wir am frühen Nachmittag an und der erste Besuch galt dem Kanuverein Mannheim-Sandhofen, dem auch das Landesleistungszentrum angegliedert ist. Die Regattastrecke wurde natürlich gleich paddelnd begutachtet, um sich an die Wettkampfgegebenheiten zu gewöhnen. Insgesamt kann man dort aber von sehr fairen Bedingungen sprechen, ich würde den Altrheinarm, welcher eine Durchfahrt für teilweise recht überraschte Binnenschiffer darstellte (eigentlich war die Strecke tagsüber für die Berufsschifffahrt gesperrt), gegen unser stark frequentiertes Gewässer eintauschen. Es war sogar möglich, nach ca. 1,5 km auf dem Rhein zu paddeln, dies ließen sich zumindest die KKC-Trainer nicht nehmen und waren dann in die eine Richtung auch gleich doppelt so schnell unterwegs wie in die andere…
Nach dem Training an der Strecke ging es am Abend in die Neckarstadt zu unserer schönen Ferienwohnung, da das Zelten nicht gestattet war. Und wer sich oben bei der Kombi aus Loipi und Küchenbulle gewundert hat, wir waren dermaßen mit vorgekochten Gerichten für sämtliche Mahlzeiten von Daniela Tempel und ihren Helfern sowie einem leckeren Kuchen von Lauras Mutter versorgt, da dies dann wirklich keine große Aufgabe mehr darstellte. Ein ganz großes Dankeschön nochmal an dieser Stelle dafür!
Gut gestärkt ging es dann aber recht früh ins Bett, da wir an jedem Tag zeitig an der Strecke sein mussten. Nach einer ganz sicheren Quali für den Zwischenlauf im Einer über 500 m hieß es erst mal die hinterher gereiste und sehr früh aufgestandene Laura vom Mannheimer Hauptbahnhof abzuholen, um uns dann gemeinsam dem restlichen Tag mit weiteren zahlreichen Rennen zu widmen.
Nachdem sich Lotti über alle Strecken und Bootsklassen souverän für die Zwischenläufe qualifizieren konnte, kamen trotz guter Leistungen und schönen Rennen leider nicht ganz so viele Endlaufteilnahmen heraus, wie von ihr erhofft. Lotti hatte jedoch auch Einsätze über alle Strecken und Bootsklassen, was im Endeffekt eine hohe Belastung darstellte. Bis zum Samstag wurden alle Läufe über 500 & 1.000 m ausgetragen, am Sonntag ging es dann morgens nochmal mit Vorläufen im K1 und K2 über 200 m los, gefolgt von den Zwischen- und Endläufen. Im B-Endlauf im Einer belegt Charlotte einen guten 6. Platz, im Zweierfinale belegte sie mit ihrer Zweierpartnerin von Rotation Berlin den selben Rang – eine starke Leistung im großen und schnellen Teilnehmerfeld der weiblichen Jugend!
Während unsere Sportlerin nochmal aus der Vogelperspektive betrachtet werden kann, kam am Nachmittag des letzten Tages und somit am Ende der Regatta natürlich auch nochmal die allseits beliebte Langstrecke an die Reihe, bei der Lotti mit Leni vom HKC über die 5.000 m an den Start ging. Keine leichte Aufgabe nach einem sehr intensiven und anstrengen Regattawochenende, bei dem sich spätestens ab Samstag die Sonne in voller Aktion zeigte! Nichtsdestotrotz wollten alle jungen Damen nochmal ihre Höchstleistungen abrufen und dies gelang den Booten aus Berlin auch hervorragend – mit einen glänzenden dritten Platz konnte Lotti doch noch einen guten Abschluss finden und das Team war auch happy, die Mannschaft, welche im selben Rennen den deutschen Meistertitel erringen konnte, kam ebenfalls vom LKV Berlin!
Am späten Sonntagabend kamen wir nach flotter Heimreise zu Hause an, wo Charlotte auch direkt im Internat in Grünau abgesetzt wurde – nach dem Wettkampf ist schließlich vor dem Wettkampf. Und für diese nächsten Jahre wünschen wir dir, liebe Lotti, weiterhin viel Freude und Erfolg.
Bleib weiterhin so fleißig, du entwickelst dich als Sportlerin kontinuierlich weiter und bist auf einem sehr guten Weg.
Bilder & Text: Philipp Müller